International Blog -Dietmar Kaspar
Auch im zweiten Heimspiel verpasste der TC Großhesselohe gegen den Kölner THC Stadion Rot-Weiss den ersten Saisonsieg in der Tennis Channel Bundesliga. Nach den glatten Erfolgen von Luiano Darderi und Zsombor Piros mussten sich die Neuzugänge Justin Engel und Cristian Garin in ihren Einzeln knapp im entscheidenden Match-Tiebreak geschlagen geben. Nachdem auch das entscheidende Doppel in der ultimativen Entscheidung verloren ging, musste das Team aus Pullach die Punkte mit dem Club aus der Rhein-Metropole beim finalen 3:3-Endstand teilen.
Vorsicht geboten war vor der heutigen Heim-Begegnung des TC Großhesselohe gegen den Kölner THC Stadion Rot-Weiss. Zwar startete das Team aus der Rhein-Metropole als Aufsteiger in die Tennis Channel Bundesliga, überzeugte aber bei den ersten beiden Partien mit den Unentschieden gegen den achtfachen Titelträger TK Grün-Weiss Mannheim und Vizemeister TC Bredeney.
Darderi dominiert im Spitzeneinzel gegen Choinski
In blendender Verfassung zeigte sich heute der TCG-Spitzenspieler Luciano Darderi (ATP-Nr. 59). Gegen den für Großbritannien startenden Koblenzer Jan Choinski (ATP-Nr. 200) konnte der Italiener seinem 29-jährigen Gegner gleich dessen erstes Aufschlagspiel abnehmen und dominierte die Partie mit seinen druckvollen Schlägen. Bei eigenem Service besiegelte der 23-Jährige mit einem direkten Aufschlagpunkt den Gewinn des ersten Durchgangs. Im zweiten Satz agierte Choinski mit etwas mehr Risiko und konnte die Anfangsphase des zweiten Satzes lange offenhalten, ehe sich Darderi das vorentscheidende Break sichern und das Match zum souveränen 6:1, 6:4-Erfolg nach einer Stunde Spielzeit ausservieren konnte.
Garin unterliegt Barrere nach großem Kampf
Nach seinem Krimi vom Freitag, als er bei seinem Debüt für den TCG den Spanier Carlos Taberner im Match-Tiebreak niederringen konnte, musste Cristian Garin (ATP-Nr. 110) als heutige Nr. 2 erneut über die volle Distanz gehen. Sein französischer Gegner Gregoire Barrere (ATP-Nr. 369) suchte mit seinem geradlinigen Spiel von Beginn an das Risiko und schnappte sich früh das erste Break. Zwar kehrte der Chilene in Diensten des TCG noch einmal in den Satz zurück, musste aber beim Stand von 5:5 zwei Spiele in Folge und somit den ersten Durchgang abgeben. Im zweiten Satz fand der 29-jährige Garin besser zu seinem Spiel und zwang seinen 31-jährigen Gegner mit früh genommenen Bällen vermehrt zu Fehlern. Nachdem er sich zweimal das Service seines Gegners sichern konnte, schaffte er deutlich den Satzgleichstand. Im entscheidenden Match-Tiebreak konnte der BMW-Open-Champion von 2019 einen schnellen 0:3-Rückstand noch einmal egalisieren, ehe er sich nach 96 Minuten mit 5:7, 6:1 und 6:10 geschlagen geben musste.
Engel muss sich Lokoli im Matchball-Thriller beugen
Seinen ersten TCG-Einsatz vor heimischem Publikum beging das DTB-Top-Talent Justin Engel (ATP-Nr. 219) auf der 4er-Position gegen den routinierten Franzosen Laurent Lokoli (ATP-Nr. 405). Dabei startete der 17-Jährige mit seiner temporeichen Vorhand stark in die Partie, sicherte sich im fünften Spiel das erste Break der Partie und ließ bei eigenem Aufschlag nichts anbrennen. Mit einem druckvollen Vorhandschlag fixierte der Nürnberger den Gewinn des ersten Satzes. Im weiteren Verlauf fand der 30-jährige Lokoli mehr Variation für sein Spiel und nahm dabei mit seinem Slice vermehrt das Tempo raus. Nach zwei abgenommenen Aufschlagspielen stellte der Korse den Satzgleichstand her und verlegte die Entscheidung somit in den Match-Tiebreak, in welchem den Zuschauern ein wahrer Thriller geboten wurde. Nachdem das Momentum anfangs mehrfach wechselte, erspielte sich Lokoli zwei laufende Matchbälle, die Engel abwehren und sich selbst eine Möglichkeit zur Beendigung des Matches erspielen konnte. Zwar konnte der DTB-Teenager noch zwei weitere Matchbälle abwehren, musste sich aber final mit 6:4, 2:6, 12:14 nach 1:34 Stunden geschlagen geben.
Piros hält Berrettini in Schach
Eine Begegnung mit attraktiven Ballwechseln bekamen die Zuschauer in der Begegnung der 3er zwischen dem Ungarn Zsombor Piros (ATP-Nr. 160) auf Seiten des TCG und Jacopo Berrettini (ATP-Nr. 309) geboten. Nach ausgeglichenem Beginn fand der 25-jährige Piros gegen die starken Aufschläge und die druckvolle Vorhand seines 26-jährigen Gegners immer bessere Lösungen und sicherte sich mit insgesamt drei Breaks den deutlichen Satzgewinn. Der zweite Durchgang, in dem beide Spieler je einmal ihr Service abgeben mussten, verlief auf Augenhöhe, weshalb die Entscheidung im Tiebreak fallen musste. Auch dort konnte der jüngere Bruder des ehemaligen Wimbledon-Finalisten Matteo Berrettini das Geschehen offenhalten und sich sogar zwei Satzbälle erspielen, ehe Piros das Momentum mit einem spektakulären Vorhand-Winner auf die Linie auf seine Seite zog und anschließend seinen ersten Matchball konsequent zum 6:2, 7:6 (7)-Erfolg nach 99 Minuten verwerten konnte.
Zielinski/Drzewiecki konsequent, Frantzen/Engel verlieren unglücklich
Somit ging es wie schon am Freitag mit einem 2:2-Zwischenstand in die entscheidenden Doppel. Als 2er-Doppel nominierte der TCG die beiden polnischen Doppel-Spezialisten Jan Zielinski und Karol Drzewiecki, die gegen die deutsch/niederländische Paarung mit Dustin Brown/Wesley Koolhof von Beginn an ihr bestes Level zeigten und den ersten Durchgang souverän für sich entscheiden konnten. Im ausgeglichenen zweiten Satz packte das routinierte Duo im Tiebreak konsequent zu und legte mit dem 6:3, 7:6 (5)-Erfolg vor. Nun war es an der neu zusammengestellten TCG-Paarung mit Teenager Justin Engel und Constantin Frantzen, um gegen das französisch/tschechische Doppel Gregoire Barrere/Adam Pavlasek doch noch den Gesamterfolg für das Team aus Pullach einzufahren. Nach gewonnenem ersten Durchgang hielt das Duo auch im zweiten Satz all seine Aufschlagspiele, musste sich aber am Ende im Satztiebreak und dem anschließenden Match-Tiebreak denkbar knapp mit 6:3, 6:7 (5), 5:10 geschlagen geben.
Bundesliga-Sportchef Eßmann: „Unentschieden ist heute eine gefühlte Niederlage“
Alles andere als glücklich zeigte sich Bundesliga-Sportchef Bernard Eßmann nach der Begegnung: „Im Gegensatz zum Unentschieden am letzten Freitag gegen Kurhaus Aachen fühlt es sich heute eher wie eine Niederlage an, da wir all unsere verlorenen Partien im Match-Tiebreak abgeben mussten und unsere Siege alle in zwei Sätzen einfahren konnten. Gefühlt war es für mich ein 4,5 zu 1,5, aber die Kölner haben es heute aus ihrer Sicht gut gemacht und das Maximale rausgeholt. Auch bei den Doppeln haben wir es eigentlich gut gemacht. Dennoch steht neben dem überzeugenden Sieg unseres polnischen Doppels eine unglückliche Niederlage von Justin und Constantin, die in der gesamten Partie kein einziges Aufschlagspiel abgegeben haben.”
Auswärtsspiele in Rosenheim und Neuss folgen
In der Tennis Channel Bundesliga geht es für den TC Großhesselohe mit zwei Auswärtsspielen weiter. Nach dem oberbayerischen Derby am kommenden Wochenende (Sonntag 20.7. ab 11 Uhr) beim TSV 1860 Rosenheim steht eine Woche später die Begegnung beim deutschen Rekordmeister TC Blau-Weiss Neuss (Sonntag, 27.7. ab 11 Uhr) auf dem Programm, der nach einjähriger Abstinenz die Rückkehr ins Oberhaus geschafft hat. Auf heimischer Anlage in Pullach geht es dann im August weiter mit dem Doppelspieltag gegen den TK Blau-Weiss Aachen (Freitag, 1.8. ab 13 Uhr) und den achtfachen Titelträger TK Grün-Weiss Mannheim (Sonntag, 3.8. ab 11 Uhr).
Weitere Informationen finden sich auf der offiziellen Vereins-Website.
Alle Matches kann man LIVE beim Tennis Channel verfolgen.