International Blog – Dietmar Kaspar
Beim diesjährigen Heimdebüt des TC Großhesselohe in der Tennis Channel Bundesliga erwies sich der fünffache Titelträger TK Kurhaus Aachen in Top-Aufstellung als der erwartet starke Gegner. In einer Begegnung voller Emotionen und Spannung, in der alle vier Einzel im Match-Tiebreak entschieden wurden, trennten sich die beiden Teams letztlich mit einem 3:3-Unentschieden und boten den Zuschauern damit fesselnde Unterhaltung bis zum letzten Ballwechsel.
Mit dem Rückenwind eines 5:1-Sieges im Lokalderby gegen den Stadtrivalen TK Blau-Weiss Aachen reiste die TK Kurhaus Aachen zum ersten Saison-Heimspiel des TC Großhesselohe, die sich ihrerseits vor heimischem Publikum auf der idyllischen Anlage in Pullach für die knappe 2:4-Auftaktniederlage beim Vizemeister TC Bredeney rehabilitieren wollten.
Majchrzak gibt Satzführung aus der Hand
Den Auftakt auf dem Centercourt-Leo-Benz bestritt seitens des TCG der Pole Kamil Majchrzak (ATP-Nr. 109), der mit einer Achtelfinalteilnahme beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon nach Pullach angereist war, im Duell der 2er gegen den Tschechen Vit Kopriva (ATP-Nr. 78). Dabei entwickelte sich von Beginn an ein intensiver Schlagabtausch von der Grundlinie, bei dem beide Spieler früh ihren Rhythmus fanden. Beim Stand von 4:3 packte der 29-jährige Majchrzak konsequent zu und sicherte sich mit einem sicheren Vorhand-Passierschlag das erste Break der Begegnung. Anschließend servierte der Aufstiegsheld von 2018 ohne Verlustpunkt aus und fixierte mit einem Aufschlag-Winner den Gewinn des ersten Durchgangs. Im zweiten Satz beging Majchrzak zu viele Eigenfehler, während sein 28-jähriger Gegner weiterhin solide agierte und sich schnell mit 5:0 absetzen konnte. Zwar konnte der TCG-Spieler noch einmal mit einem Break verkürzen, dennoch musste er den Satzausgleich und die Entscheidung im Match-Tiebreak hinnehmen. Dort erspielte sich Kopriva eine schnelle 4:1-Führung, ließ sich bis zum Ende nicht mehr stoppen und siegte somit nach 88 Minuten mit 3:6, 6:3, 10:5.
Burruchaga ringt Skatov nieder
Sandplatztennis vom Feinsten bekamen die Zuschauer in der Begegnung der beiden 4er zwischen dem TCG-Neuzugang Roman Andres Burruchaga (ATP-Nr. 132) aus Argentinien und dem Kasachen Timofey Skatov (ATP-Nr. 209) geboten, der auf bayerischem Boden im vergangenen Jahr bei den Schwaben Open in Augsburg triumphierte. Dabei erwischte der 24-jährige Skatov den besseren Start und erspielte sich mit seiner aggressiven Vorhand eine 5:2-Führung. Im weiteren Verlauf fand der 23-jährige Burruchaga aus der Defensive heraus immer bessere Lösungen und konnte den Satz mit fünf Spielgewinnen in Folge noch zu seinen Gunsten drehen. Mit dem Momentum im Rücken startete der Sohn des Fußball-WM-Torschützen Jorge Burruchaga mit einem Break in den zweiten Durchgang und blieb weiter am Drücker. Nachdem er jedoch mehrere Chancen zur Doppel-Breakführung verpasste, kämpfte sich Skatov wieder in den Satz zurück und erzwang die Entscheidung im Tiebreak, den er mit 7:3 für sich entscheiden und somit den Satzausgleich herstellen konnte. Im entscheidenden Match-Tiebreak demonstrierte Burruchaga sein Kämpferherz, profitierte zudem von zwei Doppelfehlern seines Gegners in Folge und triumphierte nach 2:32 Stunden mit 7:5, 6:7 (3), 10:7.
Darderi unterliegt Baez im umkämpften Spitzeneinzel
Eine schwere Nuss hatte der für Italien startende TCG-Spitzenspieler Luciano Darderi (ATP-Nr. 59) mit dem Argentinier Sebastian Baez (ATP-Nr. 38) zu knacken, der sich in seiner Karriere bereits sieben ATP-Titel sichern und sich bis auf Platz 18 in der Weltrangliste spielen konnte. Zu Beginn der Partie demonstrierte der 23-Jährige Darderi mit starken Aufschlägen und druckvollen Schlägen, warum er sich in Wimbledon erstmals in seiner Karriere in die dritte Runde bei einem Grand-Slam-Turnier spielen konnte. Nach dem sofortigen Break im ersten Spiel ließ der gebürtige Argentinier bei eigenem Service nichts anbrennen und besiegelte mit einem Ass bei zweitem Aufschlag den Gewinn des ersten Durchgangs, den er ohne Verlustpunkt ausservierte. Im weiteren Verlauf der Begegnung wurde der 24-jährige Baez immer sicherer und agierte zudem etwas mutiger. Nach dem Break zur 4:2-Führung ließ er sich den Satzausgleich nicht mehr nehmen. Im entscheidenden Match-Tiebreak konnte Darderi zwar einen 1:3-Rückstand nochmal wettmachen, musste sich aber nach 80 Minuten mit 6:4, 3:6, 6:10 geschlagen geben.
Garin knackt Taberner
Einen intensiven Abnutzungskampf hatte TCG-Spieler Cristian Garin (ATP-Nr. 110) aus Chile von Beginn an gegen den Spanier Carlos Taberner (ATP-Nr. 102) zu überstehen. In den hartumkämpften Spielen zu Beginn sicherte sich der 29-jährige Garin nach knapp einer halben Stunde das erste Break zur 3:2-Führung. Anschließend musste der BMW-Open-Sieger von 2019 noch einmal heftig um sein Aufschlagspiel ringen, ehe er bis Satzende das Ruder übernahm und sich ohne weiteren Spielverlust den ersten Durchgang sichern konnte. Nach einer kurzen Regenunterbrechung hatte sich der 27-jährige Taberner wieder gesammelt und konnte nun sein bestes Level abrufen. Während er seine Aufschlagspiele glatt gestalten konnte, hatte Garin deutlich mehr Mühe. Beim Stand von 5:4 nutzte der Aachener Spieler seine Chance und konnte den Satzgleichstand herstellen. Im entscheidenden Match-Tiebreak wechselte das Momentum zu Beginn mehrfach, ehe sich Garin vorentscheidend auf 9:6 absetzen konnte. Zwar wehrte Taberner noch die ersten beiden Matchbälle ab, ehe der TCG-Spieler zum Jubel der knapp 400 Zuschauer mit dem finalen 6:2, 4:6, 10:8-Erfolg den 2:2-Zwischenstand nach den Einzeln besiegeln konnte.
Darderi/Majchrzak fixieren das Unentschieden
Hoch hingen die Trauben für den TC Großhesselohe auch im Doppel, schließlich hatte das Team aus Nordrhein-Westfalen drei reine Doppelspezialisten aufzubieten. Besonders schwer war die Aufgabe für das Duo mit dem Augsburger Constantin Frantzen und dem zweifachen Mixed-Grand-Slam-Sieger Jan Zielinski, die es mit der routinierten Paarung Hugo Nys/Romain Arneodo zu tun bekam. Das monegassische Doppel bestimmte die Begegnung von Beginn an und siegte nach knapp einer Stunde mit 6:3, 6:3. Deutlich mehr Spannung war in der Partie zwischen dem Duo der beiden TCG-Topspieler Luciano Darderi/Kamil Majchrzak und der Aachener Paarung Hendrik Jebens/Vit Kopriva geboten. Nachdem das TCG-Doppel lange einem Break-Rückstand hinterherlief, gelang dem Duo im ersten Satz noch die Wende und sicherte sich diesen im Tiebreak. Mit dem Momentum im Rücken zog die heimische Paarung im zweiten Satz schnell mit 3:0 davon und Kmail Majchrzak besiegelte mit einem Aufschlag-Winner den vielumjubelten 7:6 (4), 6:3-Erfolg, der zum finalen 3:3 in der Mannschaftsbegegnung führte.
Team-Manager Kas: „Begegnung war Werbung für die Tennis Channel Bundesliga“
Mi einem lachenden und einem weinenden Auge kommentierte Team-Manager Christopher Kas die Begegnung: „Es war heute ein großartiges Bundesliga-Spiel mit vier Match-Tiebreaks in den Einzeln, deshalb war der 2:2-Zwischenstand völlig in Ordnung. Ganz besonders freut mich das gelungene Debüt von Cristian Garin, wie er die Emotionen mitgenommen und in seinem Spiel umgesetzt hat. Bei den Doppeln war uns im Vorhinein klar, dass auch diese ausgeglichen verlaufen werden, insofern war ein 3:3 selten so verdient wie heute. Natürlich hätten wir nach der Auftaktniederlage in Essen gerne gewonnen, aber letztlich sind wir mit dem Unentschieden zufrieden und konnten heute großartige Werbung für die Tennis Channel Bundesliga betreiben.“
Nächstes Heimspiel am Sonntag gegen Köln
Am Sonntag (13.07.) steht ab 11 Uhr das nächste Heimspiel für die 1. Herrenmannschaft des TC Großhesselohe in der Tennis Channel Bundesliga auf dem Programm. Vorstellig wird dabei der Aufsteiger Kölner THC Stadion Rot-Weiss, der mit zwei achtbaren Unentschieden gegen den achtfachen Titelträger TK Grün-Weiss Mannheim und Vizemeister TC Bredeney in die Saison gestartet ist. Die Tickets für alle Heimspiele des TC Großhesselohe ab 18 Euro werden online exklusiv über „eventim“ vertrieben, Restkarten gehen in den Verkauf an der Tageskasse der jeweiligen Heimspiele. Weitere Informationen finden sich auf der offiziellen Vereins-Website.
Alle Matches kann man LIVE beim Tennis Channel verfolgen.